this is not america – sha la la la la

Zwei Prinzessinnen ohne Land reisen nach Amerika. Sie entdecken Dreamland, aber sie dürfen nicht rein. Bellboy, der im Vergnügungspark arbeitet, leistet ihnen Gesellschaft. (Im Hintergrund Geräusche vom Tivoli, Lichter in der Ferne werfen Schatten von Loop de Loop) Während sie am Strand warten, brennt das Dreamland nieder.

Texte: David Bowie, Franz Kafka, Lars, Colette Peignot, Chris Marker, Aaron Snyder, Tone Avenstroup, Margareth Kammerer, The Shirelles, Donald Trump und andere.

IN GIRUM IMUS NOCTE ET CONSUMIMUR IGNI Vi vandrer i sirkler om natten mens ilden fortærer oss helt IN GIRUM IMUS NOCTE ET CONSUMIMUR IGNI Wir irren im Nacht im Kreis umher und werden vom Feuer verzehrt IN GIRUM IMUS NOCTE ET CONSUMIMUR IGNI »

11.12.2016, eine konzertante Version, Acker Stadt Palast, Berlin.  Dramaturgie/Regie/Performance: Tone Avenstroup. Musik/Songs/Performance: Aaron Snyder. Musik/Songs/Performance: Margareth Kammerer. Kostüme: Eva Carbo Trill Graphisches. Technische Assistenz : Brian Kiel

this is not america – sha la la la la

To prinsesser uten land reiser til Amerika. De oppdager Dreamland, men får ikke slippe inn. Bellboy, som arbeider i en fornøyelsespark, holder dem med selskap. (I bakgrunnen høres støy fra et tivoli, lys i det fjerne kaster en skygge av Loop the Loop) Mens de venter på stranda, brenner Dreamland ned.

Tekster: David Bowie, Franz Kafka, Lars, Colette Peignot, Chris Marker, Aaron Snyder, Tone Avenstroup, Margareth Kammerer, The Shirelles, Donald Trump og andre.

11.12.2016, kortversjon, Acker Stadt Palast, Berlin.

Dramaturgi/regi/fremføring: Tone Avenstroup. Musikk/songs/fremføring: Aaron Snyder. Musikk/songs/fremføring: Margareth Kammerer. Kostyme: Eva Carbo Trill. Teknisk assistent: Brian Kiel

IN GIRUM IMUS NOCTE ET CONSUMIMUR IGNI Vi vandrer i sirkler om natten mens ilden fortærer oss helt IN GIRUM IMUS NOCTE ET CONSUMIMUR IGNI Wir irren im Nacht im Kreis umher und werden vom Feuer verzehrt IN GIRUM IMUS NOCTE ET CONSUMIMUR IGNI »

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sha la la la la

– Vater, Vater, ich will nicht nach Amerika!
– Halt’s Maul, schwimm weiter.

Der Ausgangspunkt war eine von der Menschenrechtsorganisation Reprieve veröffentlichte Liste von Popsongs, die in Militärgefängnissen systematisch verwendet wurden, um die Psyche der Inhaftierten zu brechen. Es kam zu Protesten von Musikern, die nicht wollten, dass ihre Musik in Guantanamo verwendet wurde. Dies ist nicht Amerika, meinte Tom Morello von der Band Rage Against the Maschine.
Pop als Terror?

Stell dir vor, 20 Tage mit Wasser und Eminem, ohne Schlaf, ohne Ruhe, volles Licht und konstanter Lärmpegel. Hier einige Songs der Torture Playlist: Deicide “Fuck Your God”, Drowning Pool “Bodies”, Metallica “Enter Sandman”, Meow Mix “Jiingle”, Neil Diamond “America”, Eminem “White America”, Rage Against the Machine “Killing in the Name”, Queens “We are the Champions”. Es klingt wie ein Witz, aber diese waren Teil des “No Touch Torture”-Programms von Dick Cheney und der CIA.
Musik als Waffe?

Dies brachte mich zum Song “This Is Not Amercia” von David Bowie/Pat Methney . Sha la la la la. Das Lied wurde für den Film “Der Falke und der Schneemann” geschrieben, einem Spionagethriller aus dem Jahr 1985. Vor dem Hintergrund des Kalten Krieges, geht es um zwei Jugendliche, die Geheimdokumente der CIA an den KGB verkaufen. Der Film basiert auf dem Buch “A True Story about Friendship and Espionage” von Robert Lindsay. Die Hauptperson Christopher Boyce wurde 1977 wegen Spionage zur 40 Jahren Gefängnisstrafe verurteilt. Sein Freund, Daulton Lee, bekam lebenslänglich.

Hier die Handlung des Films:
B. ist bei einer Firma angestellt und hat die Aufgabe, geheime Informationen zu kontrollieren. Sein Hobby ist die Beizjagd. Durch Zufall gelangt er an Dokumente der CIA, die Waffenlieferungen an Australien betreffen. Diese sollten verhindern, dass ein sozialistischer Präsident gewählt wird, und das empört B. sehr. Er spricht mit seinem Freund L., der drogenabhängig ist und Geld braucht.
Dies ist nicht Amerika, singt David Bowie.
Die zwei Freunde, die jung und idealistisch waren, sind tief desillusioniert geworden. Sie fahren nach Mexiko und wenden sich dort an die sowjetischen Behörden. Diese wollen mehr Informationen, aber B. lehnt eine engere Zusammenarbeit ab, weil er studieren möchte. Sie schlagen vor, dass er Russisch lernt, und zum Schluss geht er einen Deal ein. Gegen die Summe von 100.000 US-Dollar soll er den Sowjets Zugang zu kodierten Frequenzen der CIA verschaffen. Aber es kommt nicht zu der Transaktion.
L. ist inzwischen von der mexikanischen Polizei verhaftet worden, fälschlicherweise halten sie ihn für einen Terroristen, der einen Polizisten getötet hat. Er wird gefoltert und gesteht, er sei Spion. Trotzdem möchte er nicht in der Sowjetunion, sondern in den USA seine Strafe verbüßen. An der mexikanischen Grenze wird L. den Amerikanern ausgeliefert. B. fährt zurück, nimmt Abschied von seiner Freundin und lässt seinen Falken frei. Er setzt sich unter einen Baum und wartet auf die Polizei, die ihn sofort verhaftet. Der Film endet mit Bildern der zwei Freunde im Gefängnis. Sha la la la la.

Im Jahr 1980 entflieht Christopher Boyce aus dem Gefängnis. Nach einem Jahr auf freiem Fuß wird er wieder verhaftet und bekommt eine noch längere Strafe. In einer Anhörung 1985 erzählt er von den schlechten Verhältnissen in den Gefängnissen, sie seien viel brutaler, als er es sich vorstellen konnte. Gewalt und willkürliche Morde werden verübt und von den Wächtern stillschweigend akzeptiert.
Dies ist nicht Amerika, singt David Bowie.
Boyce ist der jüngste verurteilte Spion, der Jahrzehnte in amerikanischen Gefängnissen überlebt hat.  Nachdem er 2002 entlassen wurde, veröffentlicht er das Buch: “American Songs: The Untold Story of the Falcon and the Snowman”. In einem Interview erzählt er, was er über seinen jetzigen Kollegen Edward Snowden denkt: “Snowden is doomed”, sagt er. Sha la la la la.
Der Film hat Kultstatus, auch wegen des Lieds. Der große Popstar, David Bowie, ist neulich, im Januar 2016, gestorben, aber “This Is Not America” ist nicht sein größter Hit. Sha la la la la.

Dies war mein Ballast (Material), als ich mit der Produktion anfing. Ich forschte weiter, plante eine Reise nach New York, und bekam dafür Unterstützung vom norwegischen Kulturrat. Zusammen mit Margareth Kammerer und Aaron Snyder, fing ich an über einen musikalisches Konzept zu sprechen.
Snyder, ein Musiker aus Denver Colorado, kennt sein Amerika: die glatten Achtzigern mit den tiefen Untertönen. Der Traum aus den Fünfzigern zerbröselt, die ersten Ölkriege fangen an. Die Dinge, Waren, Gegenstände, die mit dem Wohlstand kamen, bilden das Zentrum des Alltags einer jeder Mittelstandfamilie, Statussymbole überdecken eine derbe Rückseite.
Kammerer ist eine italienische Sängerin und Komponistin. Für die geplanten Songs bezieht sie sich auf den afroamerikanischen Sänger und Komponisten Julius Eastman und lässt sich von seiner Kombination aus minimalistischer Musik und Pop mit politischem Engagement inspirieren.
Ich verwende eine ähnliche Methode wie in meiner Performance “this is not a love song” (2002-07), in der Popsongs mit neuen Texten kontaminiert und von choreographischen Mustern übermalt wurden. Diesmal arbeite ich mit neuen, weniger poppigen Songs, die Kammerer/Snyder für diese Produktion schreiben.

Um mich herum wächst die Pegida-Bewegung. In ihrer Angst, ihrem Hass gegen Alle und Alles, was fremd und “nichtdeutsch” ist, vereinen sich Islamophobie, Antiamerikanismus, Antisemitismus mit neoautoritärem Gedankengut. Daher möchte ich “sha la la la la” singen, und das ist weder Flucht noch Fluch, sondern das Besingen eines anderen Landes – der Traum von einem Land mit Erinnerung und Verantwortungsbewusstsein.
Der Kalte Krieg ist vorbei. Tausende Menschen sind auf der Flucht vor dem wirklichen und brutalen Alltag des Krieges. Sie suchen ihr Amerika. Die Realität ist stärker als jede Dichtung.
“Optimismus ist nur ein Mangel an Information.” (Heiner Müller)

Während meines Aufenthalts in New York fand ich die Bühne für diese Produktion. Auf Coney Island Brighton Beach, dort am Strand, waren einst gigantische Vergnügungsparks gebaut. Ende des neunzehnten und Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts entstand ein Amüsement-Center mit Steeplechase Park, Luna Park und Dreamland. Dreamland überdauerte nur sieben Saisons, es eröffnete 1904 und verbrannte 1911. Dreamland, das aufgehellte und strahlende Miniaturreich, ein leuchtendes, weißes Phantasieland. Vor Disneyland und Las Vegas – ein Tivoli, wie es in den europäischen Städten üblich war, nur viel größer. Ein Freizeitpark für das Bürgertum, hier blühten Heiterkeit, Frivolität, Groteske. Sodom by the Sea. Hells gate, Spiegelsäle, brennende Häuser und elektrisches Pferderennen, eine Achterbahn und der erste Hotdog. Dreamland. Thomas Edison war ein wichtiger Investor und Glühbirnen schmückten die Gebäude. Mit seiner Kamera wurde eine spektakuläre Hinrichtung gefilmt: der Elefant Topsy wurde 1903 mit Elektroden an den Füßen getötet. “The Land of Dreams and Desasters”. Ein Ausflugsort für die Bevölkerung New Yorks und Brooklyns. Badeland. An einem guten Tag wurden zwanzigtausend Postkarten aus Brighton Beach gesendet, mit Bildern von Ghost Train, Wonder Wheel, Loop the Loop. Traum – Alptraum. Im Jahr 1909 war Sigmund Freud zu Besuch in Dreamland. In dem einzigen noch bestehend Park, dem Luna Park, fand ich eine Postkarte vom Elephant Hotel.

Die Produktion ist die zweite in der Serie “Paradise Lost”. Die erste war “Nauru – eine szenische Vernehmung” 2015, die dritte, “Pluto – Monolog für einen Planeten”, ist für 2018 geplant. In diesem zweiten Teil bewege ich mich von der Beschreibung des Alltags weg hinüber in die Träume, fort von der bloßen Kritik dem politisch-sozialen Realismus und gehe in die Poesie.

T.A., Juni 2016.

Quellen:

“Christopher Boyce Congressional Testimony – What it’s really like to be a spy”, Video-Aufnahme 1985.
Beuys, Joseph. “I like America and America likes me”, Galerie Rene Bloc, N.Y., 1974, in: Erik van der Heeg, “Beuys och tranformationens geografi”, Kris 39-40, Stockholm 1990.
Bjørneboe, Jens. Vi som elsket Amerika. Pax Forlag, Oslo 1970.
Bowie, David / Pat Metheny Group. “This Is Not America” 1985.
Boyce, Christopher/Cait Boyce/Vince Font. American Sons: The Untold Story of the Falcon and the Snowman. Vince Font, LLC 2013.
Burns, Ric. “Coney Island”, Dokumentarfilm, 1991.
Chytroschek, Tristan. “Musik als Waffe”, Dokumentarfilm, ZDF/Arte 2010.
Coney Island Films, DVD, Freak Bar/Coney Island Museum 2015.
Defoe, Daniel. Libertalia: Die utopische Piratenrepublik. Helge Merves (Hrsg.) Verlag Matthes & Seitz, Berlin 2014.
Denson, Charles. “Coney Island Lost and Found”, Ten Speed Press 2002.
Denson, Charles/Frank, Robin. Coney Island: Visions of an American Dreamland (1861-2008). Yale University Press 2015.
Hoem, Edvard. Bror din på prærien. Oktober Forlag, Oslo 2016.
Hoffmann, Laura J. Coney Island. Postcard History Series. Arcadia Publishing, Charleston 2014.
Kafka, Franz. Wunsch, Indianer zu werden, in: Erzählungen. Verlag Reclam, Leipzig 1981.
Marker, Chris. Amerika träumt. Imaginärer Film 1959, in: Kommentare 1, Brinkmmann & Bose, Berlin 2014.
Müllbauer, Peter. “Folter-Hitparade”, telepolis 12.12.2008.
Müller, Heiner. Traumtexte. Suhrkamp Verlag, Frankfurt 2009.
Musil, Robert. Das hilflose Europa. R. Piper & CO Verlag, München 1961.
Peignot, Colette. Laure Schriften. Matthes & Seitz Verlag, München, 1980.
Peter Shadbolt, “Convicted U.S. spy Christopher Boyce: ‘Snowden is doomed’ “, CNN 15.06.2013.
Reprieve: “Musicians rise up against Guantánamo and demand to know if their music has been used to torture”, 22.10.2009.
Reprieve: “Zero dB musicians lead silent protest against music torture”, 10,12.2008.
Schlesinger, John (Regie). “The Falcon and the Snowman”, Film 1985.
Selnes, Gisle. “Exilia, Utopia, America”, in: Vagant 1/2004.
Sharrock, Justine. “The Torture Playlist”, Mother Jones 22.02.2008.
Shirelles, The (Mosley/Taylor) “Sha-La-La”, Impact Records 1985.
Sontag, Susan. In Amerika. Fischer Taschebuch Verlag, Frankfurt am Main 2005.
Stanton, Jeffrey. “Coney Island – Dreamland”, westland.net 06.04.1988.

sha la la la la

– Pappa, pappa, jeg vil ikke til Amerika!
– Hold munn, svøm videre.

Utgangspunktet var ei liste som menneskerettsorganisasjonen Reprieve offentliggjorde i 2008 over popsanger som ble systematisk brukt i militærfengsel for å knekke de innsattes psyke. Det kom protester fra musikere som ikke ville at musikken deres skulle brukes i Guantanamo. Dette er ikke Amerika, mente Tom Morello fra bandet Rage Against the Maschine.
Pop som terror?

Tenk deg 20 dager med vann og Eminem. Uten søvn, uten ro, fullt lys og konstant støynivå. Her et utvalg fra Torture Playlist: Deicide “Fuck Your God”, Drowning Pool “Bodies”, Metallica “Enter Sandman”, Meow Mix “Jiingle”, Neil Diamond “America”, Eminem “White America”, Rage Against the Machine “Killing in the Name “, Queens “We are the Champions”. Det kan virke som en spøk, men disse inngikk i “No Touch Torture”-programmet til Dick Cheney og CIA.
Musikk som våpen?

Dette ledet meg hen på sangen “This Is Not America” av David Bowie/Pat Methney. Sha la la la la. Låta ble laget til filmen “Falcon and the Snowman”, norsk tittel “Kodenavn Falken”, en spionthriller fra 1985. Med den kalde krigen som bakgrunnsteppe handler den om to ungdommer som selger hemmeligstemplet materiale fra CIA til KGB. Filmen bygger på ei bok “A True Story about Friendship and Espionage” av Robert Lindsay. Hovedpersonen Christopher Boyce ble i 1977 dømt til 40 års fengsel for spionasje. Vennen hans, Daulton Lee, fikk livsvarig.

Her er handlingen i filmen:
B. er ansatt i et firma som har til oppgave å kontrollere hemmelig informasjon. På fritiden driver han med falkejakt. Ved en tilfeldighet kommer han over CIA’s planer om å selge våpen til Australia. CIA’s vil forhindre at en sosialistisk statsminister blir valgt, og dette opprører B. sterkt. Han snakker med vennen sin L., som er avhengig av dop og trenger penger. Dette er ikke Amerika, synger David Bowie.
De to vennene som er unge og idealistiske, er blitt dypt desillusjonerte. De drar til Mexico for å snakke med sovjetiske myndigheter. Russerne vil ha mer info, men B. avslår videre samarbeid fordi han vil studere. De foreslår at han lærer seg russisk, og til slutt han går med på en deal. Mot en sum på 100.000 US-dollar skal han skaffe Sovjet adgang til CIA’s koderte frekvenser. Men det blir ikke noe av transaksjonen.
L. blir arrestert av mexikansk politi ved en feiltagelse, de tar ham for å være en terrorist som har drept en politibetjent. Han blir torturert og tilstår at han er spion. Etter å ha valgt å sone i USA og ikke Sovjet, blir han utlevert ved den mexikanske statsgrensa. B. drar tilbake, sier farvel til sin venninne og slipper falkene løs. Han setter seg under et tre og venter på politiet, som kommer raskt og arresterer ham. Filmen avslutter med bilder av de to vennene i fengsel. Sha la la la la.

I 1980 rømte Christopher Boyce. Etter ett år på frifot blir han igjen arrestert og får nå enda lengre straff. I en offentlig høring i 1985 forteller at han ikke trodde at forholdene i amerikanske fengsler virkelig var så ille. Brutal vold og vilkårlige drap blir godtatt av fengselsbetjentene. Dette er ikke Amerika, synger David Bowie.
Boyce er den yngste dømte spion som har overlevd tiår i amerikansk fengsel. Etter han kom ut i 2002 publiserte han boka “American Sons: The Untold Story of the Falcon and the Snowman”. I et intervju forteller han om hva han tenker om sin kollega og whistleblower Edward Snowden: “Snowden is doomed”, sier han. Sha la la la la.
Filmen har fått kultstatus, ikke minst på grunn av låta. Og David Bowie, som døde nå i januar 2016, er en av de store innen popmusikken, men “This is not America” er ikke hans mest kjente hitlåt. Sha la la la la.

Med dette som ballast begynte jeg på forprosjektet. Gikk videre inn materialet og planla ei reise til New York, og jeg fikk støtte fra Kulturrådet til dette. Sammen med Margareth Kammerer og Aaron Snyder har jeg begynte jeg å lage skisser til en forestilling. Snyder som er amerikansk, en musiker fra Denver Colorado, kjenner sitt Amerika, det glatte åtti-tallet med mørke undertoner. Drømmen fra femti-tallet begynner å slå sprekker, de første olje-krigene begynner. Tingene, varer, gjenstander som velstanden har brakt, danner sentrum i middelstandens hverdag. Statussymboler dekker en råtten bakside.
Kammerer er en italiensk sanger og komponist. Hun tar utgangspunkt i musikken til den afro-amerikanske sanger og komponisten Julius Eastman og lar seg inspirere av hans blanding av minimalisme og politiske engasjement.
Jeg bruker til dels med samme metode som i performancen min “this is not a love song” (2002-07), hvor popsanger ble kontaminert av nye tekster og overmalt med koreografiske mønstre. Denne gangen med nye og mindre poppregede låter som Kammerer/Snyder lager til denne produksjonen.

I frykt og forakt for det som er fremmed, annerledes og “unorsk” forenes fobier, antiholdninger og nytotaliært tankegods. Derfor synger jeg “sha la la la la”, og det er ingen flukt eller forbannelse, men en drøm om et annet land – en drøm om et land med hukommelse og ansvarsbevissthet.
Den kalde krigen er over. Tusenvis er på flukt fra den virkelige og brutale krigens hverdag. De søker sitt Amerika. Realiteten er sterkere enn all dikting.
“Optimisme er kun mangel på informasjon.” (Heiner Müller)

Under oppholdet i New York fant jeg scenebildet til denne produksjonen. På Coney Island Brighton Beach, der på stranda, var det bygd gigantiske fornøyelsesparker. På slutten av det nittende og begynnelsen av det tjuende århundret oppstod et amusementsenter med Steeplechase Park, Luna Park og Dreamland. Dreamland varte bare i sju sesonger, åpnet i 1904 og brant ned i 1911. Dreamland, det mest opplyste og glitrende av alle miniatyrer, et strålende hvitt fantasiland. Før Disneyland og Las Vegas – et tivoli, slik en finner det i de europeiske byene, bare mye større. Et underholdningssted for borgerskapet, her blomstra forlystelsen, frivoliteten, grotesken. Sodom by the Sea. Hell’s Gate, speilsaler, rutsjer og kanaler. Brennede hus og elektrisk hesteløp, en berg- og dalbane og den første hotdog. Dreamland. Thomas Edison var en viktig investor og bygningene var overlesset med glødelamper. Med hans kamera ble en spektakulær henrettelse filmet: elefanten Topys ble i 1903 tatt livet av med elektroder om beina. “The Land of Dreams and Desasters”. Et utfartssted for New York og Brooklyns befolkning. Badeland. I 1909 var Sigmund Freud på besøk Dreamland. På en godt besøkt dag ble over tjuetusen postkort ble sendt fra Brighton Beach, postkort med bilder av Ghost Train, Wonder Wheel, Loop the Loop. Drøm – mareritt. I den eneste parken som gjenstår, Luna Park, fant jeg et kort med bilde av The Elephant Hotel.

Produksjonen er andre del i serien “Paradise Lost”. Den første var “Nauru – et scenisk forhør” i 2015, den tredje er “Pluto – monolog for en planet” som er planlagt i 2018. I denne andre og midtre delen beveger jeg meg bort fra beskrivelse av hverdagen og over i drømmene, bort fra politisk sosialrealisme og over i poesien.

T. A., juni 2016.

Kilder:

“Christopher Boyce Congressional Testimony – What it’s really like to be a spy”, Video-opptak 1985.
Beuys, Joseph. “I like America and America likes me”, Galerie Rene Bloc, N.Y., 1974, i: Erik van der Heeg, “Beuys och tranformationens geografi”, Kris 39-40, Stockholm 1990.
Bjørneboe, Jens. Vi som elsket Amerika. Pax Forlag, Oslo 1970.
Bowie, David / Pat Metheny Group. “This Is Not America” 1985.
Boyce, Christopher/Cait Boyce/Vince Font. American Sons: The Untold Story of the Falcon and the Snowman. Vince Font, LLC 2013.
Burns, Ric. “Coney Island”, Dokumentarfilm, 1991.
Chytroschek, Tristan. “Musik als Waffe”, Dokumentarfilm, ZDF/Arte 2010.
Coney Island Films, DVD, Freak Bar/Coney Island Museum 2015.
Defoe, Daniel. Libertalia: Die utopische Piratenrepublik. Helge Merves (Hrsg.) Verlag Matthes & Seitz, Berlin 2014.
Denson, Charles. “Coney Island Lost and Found”, Ten Speed Press 2002.
Denson, Charles/Frank, Robin. Coney Island: Visions of an American Dreamland (1861-2008). Yale University Press 2015.
Hoem, Edvard. Bror din på prærien. Oktober Forlag, Oslo 2016.
Hoffmann, Laura J. Coney Island. Postcard History Series. Arcadia Publishing, Charleston 2014.
Kafka, Franz. Wunsch, Indianer zu werden, i: Erzählungen. Verlag Reclam, Leipzig 1981.
Marker, Chris. Amerika träumt. Imaginärer Film 1959, i: Kommentare 1, Brinkmmann & Bose, Berlin 2014.
Müllbauer, Peter. “Folter-Hitparade”, telepolis 12.12.2008.
Müller, Heiner. Traumtexte. Suhrkamp Verlag, Frankfurt 2009.
Musil, Robert. Das hilflose Europa. R. Piper & CO Verlag, München 1961.
Peignot, Colette. Laure Schriften. Matthes & Seitz Verlag, München, 1980.
Peter Shadbolt, “Convicted U.S. spy Christopher Boyce: ‘Snowden is doomed’ “, CNN 15.06.2013.
Reprieve: “Musicians rise up against Guantánamo and demand to know if their music has been used to torture”, 22.10.2009.
Reprieve: “Zero dB musicians lead silent protest against music torture”, 10,12.2008.
Schlesinger, John (Regie). “The Falcon and the Snowman”, film 1985.
Selnes, Gisle. “Exilia, Utopia, America”, i: Vagant 1/2004.
Sharrock, Justine. “The Torture Playlist”, Mother Jones 22.02.2008.
Shirelles, The (Mosley/Taylor) “Sha-La-La”, Impact Records 1985.
Sontag, Susan. In Amerika. Fischer Taschebuch Verlag, Frankfurt am Main 2005.
Stanton, Jeffrey. “Coney Island – Dreamland”, westland.net 06.04.1988.