sOlOduOtriO

Das Konzept ist einfach: einige Künstler sind eingeladen, eine sOlO-Performance zu zeigen, außerdem können sie sich zum duO oder triO zusammentun. Es gibt unterschiedliche Kombinationsmöglichkeiten und Variationen in der Zusammenstellung von Person und Material. Ausgangspunkt ist das Material, das jede Person einbringt: Musik, Text, Bild oder Objekt, wichtig ist die Begegnung und der Dialog zwischen den unterschiedlichen Personen und ihrem Material.
Die Arbeiten müssen weder im Ausgangspunkt noch im Endresultat etwas miteinander zu tun haben. Ob sie wiederholbar sind oder welche Dauer sie haben, steht in der Verantwortung des Einzelnen. Ich verstehe die Serie als eine Wanderung zwischen Ego und Kollektivität, zwischen alleiniger und gemeinsamer Arbeit. Sie ist ein offenes Geflecht, innerhalb dessen unterschiedliche Handlungen parallelisiert, unterschiedliche Notwendigkeiten konfrontiert werden.
sOlOduOtriO ist eine Suche nach Arbeiten, die einen flüchtigen Ausdruck haben, einen Charakter des Flimmerns, des Umrisses, Performances, in denen der situative Aspekt wichtiger ist, als die Form eines Fertigprodukts.

Das Konzept ist eine Formel, eine Struktur, die nichts von dem Inhalt erzählt. Aber kann der Inhalt von der Person getrennt werden, die Person von ihren Material? Man sagt, “leere Fässer klingen hohl” oder “der, der viel spricht, hat wenig zu sagen”, aber wie kann man vermeiden, sie mit political correctness zu füllen?
Als die Frau eines populistischen Politikers vor dem Osloer Schloß mit ihrem Auto geradewegs über die Treppe nach unten fuhr, nachdem sie ihren Mann zum königlichen Abendessen gebracht hatte, dachte man, es ist peinlich. War es ein Versehen? War sie betrunken? War es ein Skandal oder eine Provokation? Hätte ein Künstler das Gleiche getan, wenn es ein Kunstprojekt wäre, wie würde man es dann bezeichnen – surrealistisch, banal, interessant? Was sind die Möglichkeiten der Kunst, wo ihre Eigenart? Gibt es etwas dazwischen? Zwischen Prunk und Verborgenheit, zwischen Ohrfeige und Lächeln?

Konzept: Tone Avenstroup
Mit: Tone Avenstroup, Harald Fetveit, Margareth Kammerer, Otmar Wagner, Worm Winther

10., 11., 17., 18., 24.08. 2002, Kunstnernes Hus, Oslo

Programm

sOlO x 4
Margareth Kammerer. the saddest noise the sweetest noise the maddest noise that grows the birds they make it in the spring at night´s delicious close
Otmar Wagner. fortress of forgetting: silent reports from the city of cyklopes (mit Henrik Westergaard-Pedersen)
Tone Avenstroup. this is not a love song
Harald Fetveit. eines tages im august

duO x 2
Tone Avenstroup / Harald Fetveit. dies ist kein tag im august
Margareth Kammerer / Worm Winther. more songs about food and revolutionary art

triO x 1
Tone Avenstroup / Margareth Kammerer / Harald Fetveit. blaubeeren, ganz einfach

Tone, Margareth und Harald sind auf Beerensuche. Das Resultat wird ein Waldvideo und eine Suppe aus Blaubeeren. Auf dem Platz vor Kunstnernes Hus bauen sie ihr Lager auf. Die Suppe wird den Besuchern ausgeschenkt. Auf dem Fernseher wird eine Übertragung aus dem intermedialen Raum gezeigt, wo Lesung, Gesang und Musik stattfinden.

Produktion: Tone Avenstroup, im Auftrag von “Intermedialt Rom” kuratiert von Inghild Karlsen und unterstützt von Norsk kulturråd