bald legen sie los. seven songs für drei zwerge

blad legen sie losDer Raum ist grün und der Boden mit Kunstrasen belegt. Person 1 sitzt in einer Schaukel, Person 2 in einem Liegestuhl. Die drei Gartenzwerge haben eingebaute Lautsprecher und Taschen auf dem Rücken mit MiniDisc-Playern. Während das Publikum den Raum betritt, erzählen die Zwerge ein Märchen.

wir gingen in einen wald, auf der suche nach einer lichtung, die dem sagen nach in der mitte liegen sollte. der gedanke umzukehren, fiel uns nicht ein, je mehr licht, umso schwieriger wurde es, sich zu bewegen. wir erstarrten, als wir merkten, daß wir uns drei zwergen näherten. wir kamen ins gespräch über den gang der dinge, und sie sagten, wir sollten keine angst haben, es würde nichts passieren.

Wir haben uns mit polnischen Kopien der Gartenzwerge versehen, die ab und zu unsere Stimmen sprechen. Die Gnome könnten Frauen sein, wir haben alle einen Zwerg im Kopf. Sie liefern Sprüche, schreien nach Ordnung und paraphrasieren surrealistische Texte. Sie werden interviewt und deklamieren Gedichte. Der Höhepunkt ist der love-more-love-more-money-Song. Meistens sagen sie, daß sie nichts wissen und nichts wollen, aber der, der nichts sagt, ist am gefährlichsten. Unter der Gemütlichkeit ist ein Aggressionspotenzial versteckt: bald legen sie los!

Konzept: Tone Avenstroup
Texte: Tone Avenstroup, mit Beiträgen von Margareth Kammerer und Bert Papenfuß
Songs: Margareth Kammerer, mit Texten von E. E. Cummings, u.a.
Stimmen: Tone Avenstroup, Nicholas Bussmann, Henryk Gericke, Margareth Kammerer, Leif Liebenschütz, Thomas Martius, Karin Müller, Janine Rostron, Herbert Wiegand
Musik: Andi + Mari, Pierre Bastian, Andrea Ermke, Goem, Ground zero, Margareth Kammerer, Stock, Hausen & Walkman
Tonaufnahme: Nicholas Bussmann
Präparation der Gartenzwerge: Otmar Wagner
Raum und Requisiten: Tone Avenstroup, Roland Stratmann, Herbert Wiegand
Assistenz: Kerstin Budde
Produktion: Tone Avenstroup / Margareth Kammerer, Podewil / “reich&berühmt 2001″

Mit Dank an den Künstlerhof Buch

17.05, 18.05.2001, Podewil, “reich&berühmt 2001″, Berlin
12.06.2001 (Salonversion), Salon Lady Chutney, Wien
22.06.2001 (Kaffeeversion), Kaffee Burger, Luna state dept., Berlin
08.05.2002 (Gartenversion), Garten der Scheuerstr. 17, “Verborgene Gärten”, Wismar
10.11, 11.11.2001 (Norwegische Version), Black box /”offenbar-scene oslo berlin”, Oslo, unterstützt von Norsk kulturråd, Oslo kommune, Goethe Institut. Norwegische Stimmen: Årsa Frank, Gurå Mathiesen, Lars Amund Vaage, Henrik Vestergaard Pedersen

Installation

bald legen sie losDrei Gartenzwerge mit eingebauten Licht und Ton. Kassettenspieler mit Endlostape in einer Tasche auf dem Rücken. Schalter für die Lausprecheranlage und Glühbirnen. Sie sprechen am Tag und leuchten in der Nacht.

09.05. – 15.10.2002, Garten der Scheuerstr. 17, Wismar, in der Ausstellung “Verborgene Gärten”, ein Internationales Kunstprojekt zur Landesgartenschau Wismar 2002

Konzept und Text: Tone Avenstroup
Präparation: Otmar Wagner
Tonband: Tone Avenstroup, Margareth Kammerer, Ronny Trocker

Video

Tone Avenstroup / Margareth Kammerer
Theaterstudio Podewil Berlin. Videoaufzeichnung vom 18. Mai 2001
Kamera: Simon Kleinschmidt, Astrid Föcker
Ton: Ronny Trocker
Video: Astrid Föcker, Tony Buck

gang der dinge gang der dinge / zwick zwack zwick zwack / ohne kinn ohne kraut / wir liegen im gras wir gießen die bäume / hummel summt biene brummt / in einer scheinbar perfekten harmonie / scheinbar perfekt / hüten wir gefühl für kontinuität / in unserem überschaubaren garten wird nichts zufällig passieren / nichts zufällig / nichts passieren / was den harmonischen gang der dinge stört / dinge stört / harmonie und kontinuität / scheinbar / perfect / gang der dinge gang der dinge / zwick zwack zwick zwack

bald legen sie los. Distillery, Blei 17, Amman, 2006; in: durch blanke landschaften. Texte aus intermedialen Produktionen. Verlag Peter Engstler, Ostheim/ Rhön, 2013.