synchronschwimmen: er singt wenn er fliegt

Konzept für zwei Schwimmer, zwei Musiker und einen Schwan.

Röcheln eines Vogels, der als stumm betrachtet wird; der große, weiße Vogel stürzt sehnsüchtig hinunter. Im Wasser zwei Frauen, schwimmend. Drei Spuren: Ton, Text, Choreographie laufen parallel.
Bertolt Brecht forderte “mehr guten Sport” auf dem Theater und dachte dabei an Ringkampf. Wir haben uns für eine weiblichere Variante entschieden. Das Schwimmen als Tanz, gestisch, grafisch.
Ein erotisches Motiv wird mit einem Text politischer Erinnerung synchronisiert. Der Text spricht von einem Mann, der wartet. In der Betriebskantine sitzt er und wartet, auf einen Auftrag, auf Wechsel der Gezeiten. Er ist Transportarbeiter, gefangen im eigenen Körper, wie ein gestrandeter Wal.

Ort: Der Wasserteich im Hof, Motiv: “Leda und der Schwan”
Text: “etwas mit einem Auftrag” von Henryk Gericke

Konzept und Choreographie: Tone Avenstroup
Mitchoreografie: Ingvild Holm
Musik: Robert Lippok
Lesung: Henryk Gericke
Schwimmend: Tone Avenstroup, Ingvild Holm
Schwan: Eulalia
Betreuerin: Chris Ponsong
Assistenz: Anouschka Trocker

26., 28., 30.07. 2000, Akademie der Künste zu Berlin,
im Rahmen “Z 2000 / Positionen junger Kunst und Kultur”

Video


Produktion: Tone Avenstroup, mit Unterstützung von “Z 2000″ und der Königlich Norwegischen Botschaft, Berlin. Dank an: Norbert Anspann, Aenne Quiñones, Lothar Trolle, Hollygoods Filmtierschule, Sebastian Sachse

ich lag auf reede, ich dachte nicht an den tod. nicht an sein abbild eines körperlosen skeletts, wie es zum verhältnis in eine landschaft gestellt, statt des körpers, den raum zusammenhält. ich dachte an einen gelebten tod, an dessen verkörperung durch einen arbeiter. (Aus: etwas mit einem auftrag, Henryk Gericke, edition seiten, Berlin 1997)